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Geschichte des Wichertschen Erbhofs
in Tolksdorf und seiner Bauern
Von Dr. Erich Hippler    8/18

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Seite 134

Klebki in Tolksdorf gewesen; möglicherweise haben sie sich an diesem Tage kennengelernt.

Die junge Bäuerin (geboren vor dem 3. 7. 1719) war eine Tochter aus der ersten Ehe des Bauern Johann Dresp in Plaßwich, der in das vier Zinshufen große Erbe der Witwe des Andreas Dawel eingeheiratet hatte. Bei der am 3. 7. 1719 vor seiner zweiten Eheschließung erfolgenden Auseinandersetzung mit seiner Stieftochter und seinen eigenen fünf Kindern hatte seine Tochter Katharina zunächst einmal 60 Mark zu Händen ihrer Vormünder ausgezahlt erhalten. Ferner sollte der Vater ihr für das über den üblichen Besatz hinaus auf dem Grundstück verbleibende Inventar 50 Mark zahlen. Es ist aber anzunehmen, daß sie später noch eine weitere Zahlung aus dieser Teilung erhalten hat. Aus dem Hausgerät sollte sie ein gutes Bett, ein Pfühl und zwei Kissen, alles flächsen überzogen, ein gedrillichtes und ein flächsenes Handtuch und je ein solches Tischtuch, ein Laken und ihren Anteil an der seligen Mutter Kleider und Kasten bekommen. Daneben sollte sie bis ins 12. Jahr ihres Alters im Erbe mit täglicher Speisung und Kleidung unterhalten und in währender Zeit drei Jahre hindurch zur Schule gehalten werden.

In 19 Ehejahren gab Katharina fünf Söhnen und drei Töchtern das Leben. Der erste Sohn starb jedoch im zweiten Monat, während zwei weitere im 3. und 4. Lebensjahr zu den Engeln gingen. Die älteste Tochter, am 1. 11. 1748 auf den Namen ihrer Mutter Katharina getauft, ehelichte am 20. 11. 1769 den Franz Block.
Am 4. 11. 1776 sah der Erbhof das seltene Ereignis einer Doppelhochzeit: Der zweite, am 21. 1. 1740 getaufte Sohn Petrus heiratete die 38jährige tugendsame Katharina, Witwe des Einwohners Jakob Achtsnicht in Braunsberg, und seine am 14. 4. 1751 getaufte Schwester Anna den 52jährigen Eigentümer Johannes Baum aus Frauenburg. Die am 21. 1. 1754 getaufte Tochter Dorothea reichte ebenfalls einem Frauenburger, dem Schuhmacher Michael Baumgurt, die Hand zum Lebensbunde. Das letzte Kind aus dieser Ehe endlich, der am 27. 10. 1756 getaufte Sohn Johannes, wandte sich dem ehrsamen Bäckerhandwerk zu und ließ sich als Meister in Bischofstein nieder.

Die Mutter Katharina hatte zwar den Tod dreier Söhne, aber nicht mehr das Eheglück ihrer anderen Kinder erlebt. Bald nach der Geburt ihres Sohnes war sie am 21. 1. 1757 in die Ewigkeit gegangen. Erst nach verhältnismäßig langer Zeit gab Johannes Wichert seinen Kindern eine zweite Mutter, indem er am
16. 11. 1758 die Bauerntochter Gertrud Höpfner aus Tolksdorf 18) heimführte, deren Großvater Jakob vor wenigen Jahren (1751) ein mit 500 Floren dotiertes "Beneficium Heppnerianum" an der Pfarrkirche in Tolksdorf errichtet hatte.


18) Die Eltern dieser Gertrud (getauft am 13. 2. 1735 in Tolksdorf) hießen Michael und
     Gertrud, geb. Hallmann.
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